Ursula Straka

Förderschule Kaisheim/Unglaubwürdige Schulpolitik

Lokalpolitik

Stellungnahme an die Donauwörther Zeitung zu den Berichten:

„Förderschule: Eltern wehren sich gegen Sparkurs“
„Lehrer: Mehr individuelle Förderung der Schüler nötig“
"Lehrer als 'Spielball in großem Sparkonzert"

Die bayerische Schulpolitik hat sich in den letzten Jahren weitgehend in einem reinen Aktionismus und einem beispiellosen Hin und Her erschöpft. Die Auswirkungen davon haben betroffene Lehrer, Schüler und Eltern zu tragen. Das meilenweite Auseinanderklaffen von Verlautbarung und Wirklichkeit ist ein weiteres Problem. Angeblich hat sich das Kultusministerium die Förderung von Schülern auf die Fahnen geschrieben, tatsächlich aber ist davon wenig zu spüren. Im Gegenteil: Jetzt wird sogar bei einer Förderschule (!) der Rotstift angesetzt, also gerade da, wo Kinder einer besonderen Unterstützung bedürfen, damit sie wieder in eine Regelschule integriert werden können. Wie so oft werden Sparmaßnahmen auf dem Rücken der Schwachen in unserer Gesellschaft ausgetragen und so kurz vor den Sommerferien angekündigt, dass man nicht mehr wirkungsvoll protestieren kann. Zu Beginn des Schuljahres werden Eltern und Schüler dann mit vollendeten Tatsachen konfrontiert, in der Hoffnung, dass sich die berechtigte Empörung bis dahin gelegt hat. Wenn so etwas schon vor der Landtagswahl praktiziert wird, dann fragt sich, was danach noch alles zu erwarten ist.
Schon seit Jahren werden von der Staatsregierung kleinere Klassen versprochen. Passiert ist nichts. Die Gelder vom Bund für die Ganztagesbetreuung hat man vor allem in die weiterführenden Schulen gesteckt, und so die Aufgaben finanziert, die eigentlich der Freistaat selbst hätte wahrnehmen müssen. Grund- und Hauptschulen sind vernachlässigt und Teilhauptschulen geschlossen worden. Rechtzeitig vor der Wahl verspricht die CSU jetzt wieder, was sie schon immer nicht eingehalten hat. Wie glaubwürdig sind solche Versprechen angesichts der Tatsache, dass eine Zweidrittel-Mehrheit der CSU im Bayerischen Landtag in den letzten fünf Jahren kaum mehr als eine beispiellose Flickschusterei in den Schulen zustande gebracht hat?
Da hilft nur eines: den Wahlzettel als Denkzettel zu nutzen!